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Fünf Fragen an den Biathlon-Trainer: Markus Michelak

Bevor es in die heiße Phase geht, bitten wir die Landestrainer der Sparten Alpin, Biathlon, Langlauf, Nordische Kombination/Sprunglauf und Snowboard uns ein bisschen etwas über ihr Team, die Vorbereitungen und Ziele für die Saison zu erzählen. 

Trainer Rückenansicht | © SkiAustria OOE

Oberösterreich, 11.12.2024 - Seit 2001 ist Markus Michelak als Biathlon-Trainer tätig. Vor sechs Jahren hat der 44-Jährige aus Weyer auch die Funktion des obersten Trainers im Landesskiverband Oberösterreich übernommen.

Wer wird von dir betreut?

Markus Michelak: Ich betreue Kinder bis Jahrgang 2013 ebenso wie Junioren. Aber eigentlich ist es irrsinnig schwierig zu sagen. Mein Hauptjob ist beim ÖSV wo ich als Nachwuchsreferent tätig bin. Außerdem habe ich eine Lehrverpflichtung in der Skimittelschule. Aber grundsätzlich kann man sagen, dass ich beim Landesverband den Schüler- und Jugendbereich koordiniere und bei den Wettkämpfen mit den Schülern und der Jugend unterwegs bin. Die Jugendlichen sind ja meistens in Leistungszentren. Rosaly Stollberger wiederum trainiere ich über den ÖSV. 

Wie ist die Vorbereitung beziehungsweise wie sind die ersten Bewerbe gelaufen?

Markus Michelak: Der Großteil unserer Vorbereitung war in Obertilliach. Dort ist die einzige Möglichkeit auf Schnee zu trainieren und deshalb ist das auch der Treffpunkt aller Leistungszentren und des ÖSV. Die Vorbereitung war eigentlich ganz gut bis auf die finale Phase, wo wir dann einige krankheitsbedingte Ausfälle hatten. Aber dafür ist Alexander Weigl wieder zurück. Das ist sehr gut. Der hat ein riesengroßes Potenzial.

Die ersten Bewerbe sind ganz gut gelaufen. Wir hatten im Herbst zwei Austriacups und Österreichische Meisterschaften im Jugendbereich. Beim Schüler Austriacup hat der Einstand auch ganz gut gepasst. Bei der Weltcup- und IBU-Cup-Qualifikation hätten wir nur Leon Kienesberger am Start gehabt und der ist leider krank geworden. Vergangenes Wochenende war der Biathlon Austriacup in Obertilliach. Im kurzen Einzel hat Timon Forster (J17männlich) den ersten Platz geholt. Alexander Weigl wurde in der Klasse Jun22 männlich Zweiter und Daniel Glasser Fünfter. Jakob Grubmüller lief im Sprint ebenfalls auf den zweiten Platz. 

Für Daniel Glasser und Alexander Weigl geht's jetzt in Ridnaun (ITA) beim IBU Juniorcup weiter. Sie haben sich bei der Qualifikation am 29.und 30. November einen Startplatz erkämpft.

Welche Ziele hast du für deine Athleten in dieser Saison und wie möchtest du deren Entwicklung fördern?

Markus Michelak: Gesundheitlich fit bleiben und verletzungsfrei durch den Winter kommen, das ist mein größtes Ziel, weil die Gesundheit steht über allem. Und dann wünsche ich mir natürlich für alle, dass sie sich weiterentwickeln und ich möchte dabei den Grundstein legen, bei den Grundelementen helfen. Im Ausdauersport ist es wichtig, das langfristig auszubauen, weil was man im Kinder- und Schülerbereich verabsäumt, holt man nicht mehr auf. Ein Einstieg mit 16 Jahren ist zu spät.

Ich definiere Ziele nicht mit Platzierungen, entscheidend ist, dass die Athleten das, was sie können umsetzen. Großartige Erfolge stehen für mich nicht an erster Stelle, aber natürlich würde ich mir wünschen, dass der eine oder andere den Sprung nach ganz oben schaffen kann. Und die Kinder selbst brauchen natürlich Erfolge als Motivation. Für die Größeren ist dann schon das Ziel, sich für ein Großereignis zu qualifizieren. Und unsere Aufgabe ist es, für sie da zu sein, wenn sie uns brauchen. Und gerade beim Landesverband ist es auch wichtig, jene die aus dem ÖSV-Kader rausfallen aufzufangen und ihnen Rückhalt zu geben. 

Was sind aus deiner Sicht die größten Herausforderungen und Chancen für Nachwuchssportler, und wie unterstützt du dein Team dabei, diese zu meistern?

Markus Michelak: Allgemein im Leistungssport, wenn du gut werden möchtest, musst du sehr viel hinten lassen. Speziell im Ausdauersport braucht man sehr viele Trainingsstunden und da muss man dem alles unterordnen, wenn man an die Weltspitze möchte. Und da sieht man auch schnell den Unterschied zwischen jenen Athleten, die das unbedingt machen wollen und jenen, die nur aus Spaß mit dabei sind. 

Abschließend: Hast du ein paar motivierende Worte für die Wintersportcommunity?

Markus Michelak: Ganz allgemein gilt für mich der Grundsatz: Sport ist die Basis für alles. Sport ist für die Psyche gut und wichtig und es gibt keine bessere Therapie als Sport. Und was beim Biathlon dazu kommt: Die ganz Natur rundherum und dann ist Biathlon auch ein leistbarer Sport, man braucht ja nicht viel dazu. Es ist ein richtiger Gesundheitssport, speziell das Langlaufen. Das bringt für die Gesundheit so viel! Man kann es mit der Familie machen und es macht auch noch Spaß!